Lehrveranstaltungen WS 2024/25
Seminar: „Das Leben der Päpste nach dem Liber pontificalis“
Donnerstag 08:30-10:00 Uhr, Ort: Gebäude A 4.2, Raum 311.1, Beginn: 24. Oktober 2024
Der Liber Pontificalis wurde in der älteren Forschung dem Gegenpapst Anastasius III. (Anastasius Bibliothecarius) zugewiesen; sein erster Teil wurde im 9. Jahrhundert abgeschlossen. Die Neuere Forschung geht davon aus, dass nicht einmal die zeitgenössischen Papstviten von ihm stammen. Im Skriptorium des Lateranpalastes wurden die Viten nach dem Tod eines Papstes regelmäßig ergänzt; das Werk bricht mit Stephan V. ab. Eine Neubearbeitung des 12. Jahrhunderts blieb fragmentarisch. Das Seminar widmet sich dem Leben ausgewählter Päpste; die entsprechenden Texte des Liber werden gelesen und interpretiert.
Quelle:
- Ingemar König, Liber pontificalis. Das Buch der Päpste (= Fontes Christiani Bd. 97), 2 Bde. (Lat./ Dt.=, Freiburg im Breisgau 2022
Literatur:
- Franz Alt Bauer, Das Bild der Stadt Rom im Frühmittelalter. Papststiftungen im Spiegel des Liber Pontificalis von Gregor dem Dritten bis zu Leo dem Dritten (= Palilia Bd. 14), Wiesbaden 2004
- François Bougard, Anastase le Bibliothécaire ou Jean Diacre? Qui a récrit la Vie de Nicolas Ier et pourquoi, in: Jean-Marie Martin/ Bernadette Martin-Hisard/ Agostino Paravicini Bagliani (Hg.), Vaticana et medievalia. Études en l’honneur de Louis Duval-Arnould, Florenz 2008, S. 27–40.
- Klaus Herbers, Zu frühmittelalterlichen Personenbeschreibungen im Liber Pontificalis und in römischen hagiographischen Texten, in: Johannes Laudage (Hg.), Von Fakten und Fiktionen. Mittelalterliche Geschichtsdarstellungen und ihre kritische Aufarbeitung (= Europäische Geschichtsdarstellungen Bd. 1). Köln u. a. 2003, S. 165–191
- Klaus Herbers/ Matthias Simperl (Hg.), Das Buch der Päpste – Liber pontificalis. Ein Schlüsseldokument europäischer Geschichte (= Römische Quartalschrift für Christliche Altertumskunde und Kirchengeschichte. Supp. Bd. 67), Freiburg (Breisgau) u. a. 2020